Samstag, 20. Juni 2009

Tag 14 (19.6.): Yucca Valley - Tusayan

Die längste Etappe unserer Reise - fast 700 km - führt uns heute bis zum Grand Canyon. Da wir glauben, dass wir durch den Wechsel in die "Mountain Standard Time"-Zeitzone eine Stunde verlieren werden, brechen wir bereits kurz nach halb 8 auf. Wie wir später herausfinden, gibt es in Arizona aber keine Sommerzeit, so dass die Differenz zu Mitteleuropa weiterhin 9 Stunden beträgt.

Vor allem das erste Drittel der Fahrt durch die südkalifornische Prärie ist ziemlich eintönig: eine Straße, die kilometerweit schnurgerade verläuft, mit kaum Verkehr. Da freut man sich über jede Abwechslung, z.B. wenn man durch die wenigen Kurven mit 65 statt 55 mph rast :-)

Es ist sehr heiß, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Durch den ständigen leichten Luftzug beginnt meine Nase plötzlich zu rinnen, und meine Augen sind entzündet und brennen. Zum Glück legt sich das im Laufe des Tages wieder.

Um die Mittagszeit erreichen wir Arizona. Die Grenze zu Kalifornien verläuft durch den Lake Havasu, einen Stausee, der durch einen Damm im Colorado River entstand. In der 50.000-Einwohner-Stadt Lake Havasu City besichtigen wir die London Bridge. Diese Brücke wurde von der britischen Regierung verkauft, in Einzelteilen über den Atlantik transportiert und hier neu aufgebaut.

Als wir bei einer roten Ampel warten, fährt ein anderes Auto gegen unsere hintere Stoßstange. Die Fahrerin entschuldigt sich wortreich. Da kein Schaden zu sehen ist, verzichten wir darauf, die Polizei zu rufen und einen Unfallbericht zu erstellen.

In Kingman verlassen wir die Autobahn I-40 und fahren über die alte Route 66. Dieser Umweg zahlt sich nicht aus, denn außer einigen mit "Route 66"-Schildern geschmückten Lokalen und Motels gibt es wenig Interessantes zu sehen. In Seligman sind neben der Straße ein paar Museums-Häuschen aufgebaut, die an eine Wildwest-Stadt erinnern sollen.

Gegen 17 Uhr 30 erreichen wir Tusayan kurz vor dem Grand Canyon Nationalpark. Wir halten aber nicht bei unserem Hotel, sondern fahren ein paar Kilometer weiter. Der bewaldete Südrand des Grand Canyons liegt in mehr als 2000 m Seehöhe.

Peter beabsichtigt, morgen eine Wanderung bis zum Grund des Grand Canyons und dem dort fließenden Colorado River zu unternehmen (das ist eine Höhendifferenz von rund 1400 m, die er zweimal überwinden muss). Im Visitor Center - wo ein Modell des Grand Canyons ausgestellt ist - holt er sich Informationen über den Fahrplan der Shuttle-Busse ein, mit denen er zum Anfang des Wanderwegs gelangen wird.

Das Visitor Center liegt in der Nähe des Aussichtspunkts Mather Point. Hier werfen wir einen ersten Blick auf das Naturwunder des Grand Canyons.

Da die Sonne in Arizona wegen der nicht eingeführten Sommerzeit relativ früh untergeht, ist ein weiterer Aufenthalt im Nationalpark nicht sinnvoll. Wir fahren zu unserem Hotel, dem Canyon Plaza Resort, das sich in Tusayan gleich hinter dem IMAX-Kino befindet. Das nebenstehende Foto nehme ich aus dem Hotelzimmer auf.

Dinner essen wir heute in einem Steakhouse. Die Portionen sind riesig und schmecken hervorragend.