Dienstag, 23. Juni 2009

Tag 17 (22.6.): Chinle - Moab

Gestern abend haben wir uns vorgenommen, früh aufzustehen und bereits um 7 Uhr aufzubrechen. Wir haben die Rechnung jedoch ohne die Sommerzeit gemacht. Denn obwohl wir in Arizona sind, befinden wir uns mitten im Navajo-Land, und dort wurden die Uhren im Gegensatz zum restlichen Bundesstaat bereits Mitte März um eine Stunde vorgestellt. Somit ist es schon fast 8, als wir uns auf den Weg machen.

Das Wetter ist noch schöner als am Vortag. Nur selten sehen wir fern am Horizont ein paar kleine Wolken.

Der Canyon de Chelly (ausgesprochen: "d'schäi") besteht aus zwei rund 40 km langen Schluchten, die bis zu 300 m tief in die Landschaft eingeschnitten sind. Am Canyongrund betreiben Navajo-Indianer Landwirtschaft. Dorthin darf man nur, wenn man eine Tour mit einem einheimischen Führer bucht (ausgenommen ist ein Abstieg zu den "White House Ruins", worauf wir aber verzichten).

Wir fahren die Straße am Rand des südlichen Canyons entlang und halten an verschiedenen Aussichtspunkten. Der letzte bietet einen Blick auf den Spider Rock. Hier soll Spider Woman (Petra Parker?) gewohnt haben, die der Mythologie zufolge den Navajo die Weberei beibrachte.

Unser Tagesziel Moab liegt fast exakt nördlich von Chinle. Nach 100 km biegen wir jedoch links ab und machen einen Umweg über den rund 65 km westlich liegenden Ort Kayenta. Nach einem Mittagessen bei - schon wieder! - McDonald's (wir sind gerade fertig, als nicht nur im Restaurant, sondern wahrscheinlich in ganz Kayenta der Strom ausfällt) und einer halben Stunde Wartezeit wegen einer Straßensperre (ein Auto, das einen Unfall hatte, wird geborgen) fahren wir in nordwestlicher Richtung durch das aus zahlreichen Western bekannte Monument Valley.

Auch danach bleibt die Strecke reizvoll. Manchmal hat man fast das Gefühl, sich auf einem anderen Planeten zu befinden. Im Bild nebenan sieht man eine Felslandschaft in der Nähe des Ortes Mexican Hat.

Ab Monticello machen wir einen ursprünglich nicht geplanten Ausflug in einen Abschnitt des Canyonlands Nationalparks, der Needles District genannt wird. Die Straße führt über eine bewaldete Berglandschaft und trifft dann auf den Highway zum Nationalpark.

Wir kommen am Newspaper Rock vorbei, ...

... auf dem zahlreiche prä-kolumbianische Felszeichnungen besichtigt werden können.

Bis zum Canyonlands Nationalpark sind es vom Newspaper Rock weitere 32 Meilen, die man großteils bereits durch Canyons fährt.

Da wir erst nach 17 Uhr (Utah-Zeit, also inklusive Sommerzeit - 8 Stunden Zeitdifferenz zu Mitteleuropa) eintreffen, hat das Visitor Center bereits geschlossen. Der Nationalpark ist spärlich besucht, es dürften nur eine Handvoll Autos unterwegs sein. Wir besuchen mehrere Aussichtspunkte, wo wir beispielsweise die namensgebenden roten Felsnadeln des Needles Districts sehen.

Unser letztes Ziel, der Elephant Hill, bedingt eine 3-Meilen-Fahrt auf einem engen, nicht asphaltierten Weg. Wahrscheinlich sollten wir unseren Dodge waschen, bevor wir ihn am Ende der dreiwöchigen Rundreise in Las Vegas zurückgeben.

Die Sonne geht gerade unter, als wir gegen 20 Uhr 30 das Days Inn in Moab erreichen. Wir essen in einer Pizzeria zu Abend. Christa und Christian maulen über die Qualität des Essens (harter Pizzateig, wenig Auflage), aber das ist laut Peter übertrieben. Ich esse als einziger keine Pizza, sondern "Chicken and Eggplant Milanese" und bin mit dem Essen zufrieden.